Jeder Coach ist der Meinung, nur sein eigener Weg sei der einzig richtige. Dementsprechend verunsichert ist derjenige, der sich einen Rat sucht: Coach A kann etwas völlig anderes behaupten als Coach B – und beide haben doch irgendwie Recht. Zumindest klingen ihre jeweiligen Argumente logisch.

Wie geht der Klient damit um?

Viele machen dann einfach „zu“ und suchen sich den nächsten Coach, bis sie dann irgendwann genervt aufgeben. „Ich habe keine Lust mehr; jeder erzählt mir etwas anderes!“

Dabei ist es doch so einfach: Was möchte der Klient denn wirklich wissen?

Um es frech zu formulieren: Es geht ausdrücklich NICHT um mein Ego als Coach. Es geht um das, was ich für meinen Klienten erreichen möchte. Ich muss mich meinem Klienten anpassen. Nicht umgekehrt. Und Methode X, die bei Klient a toll funktioniert hat, kann bei Klient B völlig versagen.

Dann liegt es nicht am KLienten;

der Coach ist nicht flexibel genug.

Ich habe es zu oft im Bewerbungstraining erlebt: Viele Klienten erwähnten mit einem gewissen Maß an Resignation, der vorherige Trainer habe ihnen gesagt, im Lebenslauf müsse unbedingt diese oder jene Formulierung stehen, das Anschreiben müsse auf jeden Fall diese oder jene Frage beantworten.

Aber das war oft nicht hilfreich.

Ein Anschreiben oder einen Lebenslauf zu erstellen ist eine höchst individuelle Angelegenheit: Der Klient muss sich dort wiederfinden. Wenn ich als Coach ihn erst überzeugen muss, ist etwas falsch gelaufen. Er muss von sich aus sagen: „Hey, das gefällt mir!“

Deshalb läuft das in mehreren Schritten ab: der Klient erzählt, ich höre zu, mache mir Notizen, frage gegebenenfalls nach.

Im zweiten Schritt entsteht dann das Grundgerüst des Anschreibens oder des Lebenslaufes. Dieses Grundgerüst erstelle ich mit dem Klienten gemeinsam.

Danach erstellen wir gemeinsam die passenden Formulierungen und passen sie so lange an, bis der Klient zufrieden ist.

Das letzte Wort hat nicht der Coach. Das letzte Wort hat der Klient.